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Safer Use – die wichtigsten Tipps für eine Risikominimierung beim Cannabiskonsum

10 Jan. 2023 von Raymond Renner

Da Cannabiskonsum über viele positive Wirkungen wie Entspannung, Stressreduzierung, Euphorie und Appetitanregung verfügt, geraten mit dem Konsum verbundenen negative Folgeerscheinungen schnell aus dem Blick. Dabei ist es mit ein paar einfachen Tricks ganz einfach möglich, gesundheitliche Risiken zu minimieren.

Inhalationstiefe reduzieren

 

Häufig begegnet man unter Cannabis-Konsumenten der Auffassung, dass sich die Wirkung durch tiefes Inhalieren und langes Einbehalten des Rauchs in der Lunge steigern lässt. Tatsächlich ist es aber so, dass die wirkungsrelevanten Substanzen bereits nach zwei Sekunden über den oberen Lungenbereich aufgenommen werden. Entsprechend lässt sich die Belastung der Lunge durch ein schonenderes kürzeres Inhalieren deutlich reduzieren.

Mischkonsum vermeiden

 

Andere Drogen wie Alkohol oder chemische Substanzen sollten nicht gemeinsam mit Cannabis konsumiert werden, da sich die Wirkungen mitunter verstärken oder unkontrollierbar beeinflussen können. So kann es etwa zu Kreislaufproblemen, Übelkeit oder allgemeinem Unwohlsein kommen.

Angemessene Dosierung

 

Grundsätzlich empfiehlt es sich, die Dosierung auf einem geringen Maß zu halten und Überdosierungen unbedingt zu vermeiden. Sie können zu Angstzuständen, Kreislaufproblemen und Erbrechen führen. Sollte die Dosierung doch einmal zu hoch ausgefallen sein, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und eine Person des Vertrauens oder einen Arzt zu informieren. Dabei sei aber angemerkt, dass Todesfälle durch Überdosierungen von Cannabis nicht bekannt sind.

Vorsicht bei Verunreinigungen

 

Da es bei Cannabis aktuell noch keine staatliche Qualitätskontrolle gibt, besteht immer das Risiko, dass das Produkt mit Streckmitteln verunreinigt ist. Durch die Aufnahme dieser Zusatzstoffe entstehen erhebliche Gesundheitsrisiken, weshalb von dem Konsum unbedingt abzusehen ist. Ebenso ist Vorsicht bei synthetischen Cannabinoiden (sog. Kräutermischungen) geboten. Diese sind nicht selten um ein Vielfaches gesundheitsschädlicher als natürliches Cannabis.

Einplanung von Konsumpausen

 

Über längere Zeiträume entwickeln Cannabiskonsumenten üblicherweise eine ausgeprägte Konsumroutine und Toleranz. Um dem entgegenzuwirken, empfehlen sich regelmäßige Konsumpausen von mehreren Tagen oder Wochen. Das ist auch aus dem Grund zu empfehlen, dass Cannabis bei längerer ununterbrochener Einnahme zu negativen Einflüssen auf das Kurzzeitgedächtnis, das Reaktionsvermögen, die Aufmerksamkeit, die Wahrnehmung und die Stimmung führen kann. Täglicher Konsum kann außerdem soziale Isolation und psychische Abhängigkeit zur Folge haben. Wenn das eigene Konsumverhalten wiederholt Probleme bei der Lebensführung nach sich zieht, sollte man sein eigenes Verhalten deshalb gewissenhaft hinterfragen.

Kein Konsum vor dem Führen von Fahrzeugen

 

Durch den Cannabiskonsum werden Koordinations- und Reaktionsvermögen erheblich vermindert. So ist auch mit dem Fahrrad keine sichere Teilnahme am Straßenverkehr mehr möglich. Wird man kontrolliert, wird die Fahrerlaubnis eingezogen. Wer Cannabis konsumiert hat, sollte deshalb auf Bus, Bahn oder Taxi umsteigen. Um allen Eventualitäten vorzubeugen, empfiehlt es sich außerdem, nicht allein unterwegs zu sein.

 

Dabei sollte auch berücksichtigt werden, dass der Passivkonsum in Gruppen ähnliche Effekte wie die aktive Einnahme haben kann. Deshalb sollte auch im Anschluss an den Passivkonsum gewissenhaft abgewogen werden, ob man noch in der Lage ist, ein Fahrzeug zu führen.

Genau über Sorten informieren

 

Die Wirkungsweisen verschiedener Cannabissorten unterscheiden sich zum Teil erheblich. Deshalb ist es angebracht, sich vor dem Konsum genau über die spezifischen Eigenschaften und Wirkstoffgehalte zu informieren. Da die Wirkung außerdem zwischen verschiedenen Personen stark schwanken kann, empfiehlt es sich außerdem immer, mit einer geringen Dosierung einzusteigen

 

Bild: ©Irina/Adobe Stock

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