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Checkliste Cannabis-Anbau – alles, was ihr zum Homegrowing braucht

22 Sep. 2022 von Raymond Renner
Fachartikel

Geht es um das Thema Homegrowing, bestehen bei vielen Cannabis-Liebhabern Unsicherheiten. Häufig gestellte Fragen betreffen unter anderem das passende Licht, die Belüftung, aber auch Nährstoffe, die verwendeten Container und das Wasser. Damit eurem Anbau-Projekt nichts mehr im Wege steht, haben wir euch deshalb alle wichtigen Informationen in unserer übersichtlichen Checkliste zusammengestellt.

Die passenden Samen

Grundvoraussetzung für einen eigenen Cannabis-Anbau sind die richtigen Samen, die ihr ausschließlich von seriösen Bezugsquellen liefern lassen solltet. Hier habt ihr die Wahl zwischen photoperiodischen und Autoflowering-Cannabis-Samen.

Photoperiodische Samen:

Bei photoperiodischen Samen beginnt die Blütephase, wenn der Beleuchtungsplan von 18/6 Stunden Licht/Dunkelheit auf 12/12 geändert wird. Im Freien blühen sie, sobald die Tage Anfang Herbst wieder kürzer werden.

 

Aus photoperiodischen Samen können sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen wachsen. Eine Sonderform sind die feminisierten photoperiodischen Cannabissamen, die ausschließlich weibliche Pflanzen hervorbringen. Der Beleuchtungszyklus bleibt derselbe.

Autoflowering Cannabissamen:

Die weiblichen Pflanzen, die aus Autoflowering Cannabis-Samen entspringen, brauchen keinen photoperiodischen Wechsel, um in das Blütenstadium einzutreten. Sie beginnen unabhängig von den Umgebungsbedingungen, zu einem festen Zeitpunkt zu blühen. Damit eignen sie sich besonders gut für Anfänger. Hier muss man sich keine Gedanken über das Geschlecht und die Photoperiode machen. Hinzu kommt, dass Autoflowering-Pflanzen kürzere Lebenszyklen von drei bis vier Monaten haben, sodass sie sich auch schneller entwickeln als ihre Verwandten.

Die Auswahl der Beleuchtung

Wie alle anderen Pflanzen braucht auch Cannabis Licht, sobald die Sämlinge aus dem Boden herauswachsen. Dabei ist zu beachten, dass sie noch kein hochintensives Licht verarbeiten können. Es empfiehlt sich deshalb in dieser frühen Phase eher, LED-Leuchten oder konventionelle Leuchten mit niedriger Leistung zu verwenden. Bewährt hat sich ein Spektrallicht mit niedriger Farbtemperatur, da es das vegetative Wachstum am besten unterstützt. 

 

Verbreitet sind vor allem die folgenden Lampentypen.

Leuchtstofflampen:

Am preisgünstigsten und effektivsten für den Anbau von Cannabis sind Leuchtstofflampen (CFL). Sie zeichnen sich durch ihren geringen Verbrauch, ihre eingeschränkte Wärmeproduktion und ihr passendes Lichtspektrum aus. Der Ertrag ist allerdings geringer als bei LED-Leuchten.

Hochintensive Entladungswachstumslichter (HID):

Zu den am weitesten verbreiteten HID-Typen gehören Metallhalogenid (MH) und Hochdrucknatrium (HPS). Die erste Variante kommt während des vegetativen und die zweite während des Blühstadiums zum Einsatz. Die mit einem Reflektor und einem Vorschaltgerät ausgestatteten Hochdrucknatrium-Leuchten zeichnen sich durch ihre Flexibilität und ihren reichlichen Ertrag aus. Sie sind allerdings teurer als CFL-Lampen. Hinzu kommt, dass sie viel Wärme erzeugen, weshalb eine gute Belüftung erforderlich ist.

LED-Leuchten:

In den vergangenen Jahren ist die Beleuchtung mit LED-Lampen immer beliebter geworden. Das liegt einerseits daran, dass sie das für den gesamten Zyklus benötigte Lichtspektrum abdecken, auf der anderen Seite aber auch solide Erträge ermöglichen. Auch produzieren sie kaum Lärm oder Wärme und sind äußerst langlebig. Ein Nachteil besteht allerdings in den vergleichsweise hohen Anschaffungskosten.

Die geeignete Belüftung

Eure Cannabiskultur benötigt eine konstante saubere Belüftung, um optimal gedeihen zu können. Bewährt hat sich hierbei eine Kombination aus Abluftventilator bzw. Kühler auf der Oberseite des Zelts und passivem Eintritt von Umgebungsluft auf der Unterseite. Bei der Auswahl des Ventilators kommt es in erster Linie auf die zu belüftende Fläche an. Bei vielen Modellen hat man auch die Wahl zwischen verschiedenen Geschwindigkeitseinstellungen.

 

Eine konstante Luftzirkulation ist vor allem aus dem Grund wichtig, dass stehende Luft zu Hitzeanstauungen, aber auch zu Schimmelpilzen, Schädlingen und Krankheiten führen kann, die die Pflanzen auf Dauer schädigen.

Der Container

Cannabis kann in Behältern unterschiedlichster Größe angebaut werden. Hier kommt es vor allem auf die Menge an. Wichtig ist, dass sich am Behälterboden Abflusslöcher befinden, sodass der Überschuss abfließen kann. Wird die Drainage nicht ordnungsgemäß angelegt, kann es zur Ausbildung von Pilzen, Wurzelfäule und zahlreichen anderen Problemen kommen.

 

Wichtig ist zunächst, dass der Behälter passend zur Anbaufläche gewählt wird. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Höhe. Es muss sichergestellt sein, dass ein angemessener Abstand von mindestens 30 cm zu den Lichtern eingehalten wird.

Das Wachstumsmedium

Eine nicht minder wichtige Rolle kommt dem Wachstumsmedium zu. Es hat die Aufgabe, die Pflanze zu stützen, das Wasser zu halten, Nährstoffe zu transportieren und die Wurzelatmung zu ermöglichen. Wenn die Wurzel genug Platz, Nährstoffe, Wasser und Luft hat, ist auch die Gesundheit der Pflanze sichergestellt. Fehlt ein Faktor, kommt es zu gesundheitlichen Problemen.

 

Grundsätzlich sollte für den Cannabisanbau genutzte Erde folgende Eigenschaften aufweisen.

Textur:

Die Textur sollte luftig und locker sein. Dadurch wird die Wurzelentwicklung gefördert und es ist sichergestellt, dass ausreichend Sauerstoff an die Wurzeln gelangt. So wird ein optimales Wachstum erzielt.

Drainage:

Für den Anbau von Cannabis genutzte Erde muss eine optimale Drainage aufweisen. Ist dies nicht der Fall, erkranken die Pflanzen, erbringen nur geringe Erträge oder sterben schlimmstenfalls. Eng in Zusammenhang mit der Drainage steht der Wasserrückhalt, also die Fähigkeit der Erde, das Wasser zu halten. Wichtig ist hier ein optimales Gleichgewicht von Wasserrückhalt und -abfluss.

pH-Wert:

Der pH-Wert gibt an, wie sauer oder alkalisch der Boden ist. Er spielt eine große Rolle, weil Cannabis nur innerhalb eines sehr kleinen pH-Fensters gute Erträge erbringt. Gut ist ein Wert zwischen 5,8 bis 6,3 geeignet. Bei einer starken Abweichung sinken die Erträge und die Pflanze kann sogar sterben.

Nährstoffe:

Für ein optimales Wachstum der Pflanze sind Nährstoffe erforderlich. Hierbei ist zu beachten, dass die meisten Erden zwar zunächst Nährstoffe enthalten, dass diese aber oft nur drei bis vier Wochen reichen. Wenn die Blühperiode beginnt, sind die meisten Nährstoffe in verkäuflichen Erden verbraucht.

 

Will man ohne zusätzliche Nährstoffe anbauen, sind organische Substanzen wie Kompost, Guano oder Humus erforderlich. Die in der Erde enthaltenen Mikroorganismen wandeln die Substanzen in Nährstoffe um, die die Pflanze nutzen kann.

Das Wasser

Zu guter Letzt sind auch beim Wasser einige Dinge zu beachten. Wichtig ist zunächst dass die Pflanzen Zugang zu einer gleichmäßigen Bewässerung haben. Leitungswasser kann dabei grundsätzlich verwendet werden, es sollte aber darauf geachtet werden, dass es nicht zur hart ist, also dass sich der Kalkanteil in einem niedrigen Bereich bewegt.

 

Der pH-Wert des Wassers sollte zwischen 6 und 7 liegen. Hat das Wasser von Haus aus einen anderen Wert, kann dieser mit verschiedenen Produkten verändert werden.

Hinweis:

Hat die Leitungswasserquelle einen hohen Chlorgehalt, kann man das Wasser in einem Eimer oder einer Flasche aufbewahren, sodass das Chlor verdunsten kann.

 

Bild: ©Pixabays

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