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Wie gefährlich ist Schimmel auf Marihuana?

19 Okt. 2022 von Raymond Renner
Fachartikel

Baut man Cannabis an, ist nichts frustrierender, als die monatelang sorgsam aufgezogenen Pflanzen großflächig von Schimmel befallen zu sehen. Der aggressive Pilz kann nicht nur die Ernte zerstören, sondern auch zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen. Entsprechend wichtig ist es, mit einem korrekten Anbau vorzubeugen und für den Fall, dass doch ein Befall auftreten sollte, die richtigen Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Darum ist Schimmel beim Cannabis-Anbau ein Problem

 

Schimmel ist eine Pilzart, die in warmen feuchten Gebieten optimale Wachstumsbedingungen vorfindet. Das ist insofern problematisch, als der Cannabis-Anbau genau diese Bedingungen voraussetzt. Entsprechend hoch ist das Risiko, dass die Pflanzen von Schimmel befallen werden – vor allem, wenn sie nicht richtig angebaut, gepflegt oder gelagert werden. Typische Fehler sind eine Lagerung im Dunkeln sowie eine unzureichende Trocknung und Belüftung.

 

Schimmelsporen sind vor allem deshalb so gefährlich, weil sie über die Luft zu Atemwegsinfekten führen können. Ebenso kann der Konsum von kontaminierten Pflanzen zu schwerwiegenden Vergiftungserscheinungen führen. Ein Überblick über mögliche Folgen:

 

  • Husten
  • Asthmaähnliche Symptome
  • Schwäche
  • Müdigkeit
  • Brustschmerzen
  • Gedächtnisprobleme
  • Schwindel
  • Sinus- und Lungeninfektionen

 

Aus diesen Gründen ist es wichtig, sich genau mit dem Thema zu beschäftigen und zu wissen, wie man Schimmel zuverlässig erkennt.

Wie erkennt man Schimmel?

 

Schimmel zu erkennen, ist mitunter gar nicht so einfach. Ungeübte Grower verwechseln ihn etwa häufig mit schimmernden Trichomen. Deshalb ist es wichtig, sich vor dem Anbau mit den wichtigsten Schimmelarten vertraut zu machen.

 

Mehltau:

 

Mehltau sieht wie weißes Pulver aus, das über die Blätter der Pflanzen gestreut wurde. Um ihn von schimmernden Trichomen zu unterscheiden, sollte zur Bestätigung eine Lupe genutzt werden.

 

Botrytis:

 

Diese auch als grauer oder brauner Schimmelpilz bekannte Art zeigt sich als Verfärbung der Cannabispflanze, die typischerweise an der Knospe auftritt. Meistens weist sie graue oder braune Töne auf. Hängen bei einer gesunden Pflanze die Knospen herab, ist das oft ein guter Hinweis auf das Vorhandensein dieser Schimmelart.

 

Mycelien:

 

Weit verbreitet sind auch spinnennetzartige Strukturen, die sich auf den Pflanzen ausbilden. Ihre Farbe ist üblicherweise grau, braun oder weiß.

 

Schleimiger Schimmelpilz:

 

Manche Schimmelpilze haben auch ein schleimiges Aussehen, das die Pflanze verfault aussehen lässt. Typisch sind auch braune und grüne Blätter sowie verfärbte Wurzeln.

 

Schimmliges Marihuana lässt sich auch mit der Nase erkennen. Ein starkes Anzeichen ist ein harter ammoniakartiger Geruch. Ebenso lässt sich eine Schimmelbelastung mit UV-A-Schwarzlicht nachweisen. Zu guter Letzt kann man auch spezielle Tests nutzen, um ganz sicherzugehen.

Was sollte man tun, wenn man Schimmel entdeckt?

 

Auch wenn es nicht leichtfällt, sollte man seine Pflanzen wegwerfen, wenn man eine Schimmelkontamination feststellt. So kann man auch besser kontrollieren, ob sich der Befall auf die restlichen Pflanzen ausgebreitet hat.

 

Alternativ kann man versuchen, zunächst den betroffenen Teil der Pflanze abzuschneiden und darauf zu hoffen, dass sich die Sporen nicht weiter ausgebreitet haben. Aufgrund der potenziellen Gesundheitsgefahren sollte man aber eher darauf verzichten und die gesamte Pflanze entsorgen.

 

So beugt man Schimmel vor

 

Die beste Möglichkeit, mit Schimmel umzugehen, ist die Vorbeuge. Folgende Faktoren spielen dabei eine zentrale Rolle:

 

  • Ein modernes Luftfiltersystem
  • Ventilatoren
  • Luftentfeuchter
  • Temperatur- und Feuchtigkeitsmonitoring
  • Korrekter Pflanzenabstand
  • Regelmäßiges Beschneiden der Pflanzen
  • Angemessene Bewässerung

 

Mit anderen Worten: Wenn Sie den Anbau Ihrer Pflanzen in einer gut belüfteten Umgebung vornehmen, müssen Sie sich im Normalfall keine Sorgen über Schimmel machen. Wenn Sie nicht selbst anbauen, kaufen Sie Marihuana perspektivisch bei einer zertifizierten Abgabestelle und achten Sie hier genau auf das Analysezertifikat, in dem die mikrobiologischen Testverfahren aufgelistet sind.

Fazit

 

Eine feuchte Umgebung kann unter Umständen dazu führen, dass sich auf Cannabis Schimmel ausbildet. Dieser kann aber identifiziert und entsorgt werden, wodurch sich Gesundheitsrisiken vermeiden lassen. Grundsätzlich empfiehlt sich gegen Schimmel vor allem anderen eine gewissenhafte Vorbeuge.

 

Bild: © Iarygin Andrii /Adobe Stock

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