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So trocknet man Cannabis richtig

28 Sep. 2022 von Raymond Renner
Fachartikel
Hand in a black glove, taking trimmed cannabis buds from the table with tweezers and putting it in a glass jar for storage.

Ein wichtiger Schritt beim Anbau von Cannabis ist das Trocknen im Anschluss an die Ernte. Es hat nicht nur einen erheblichen Einfluss auf die Qualität der Pflanzen, sondern auch auf ihre Aromen und ihre Haltbarkeit. Entsprechend gewissenhaft sollte man dabei vorgehen. Gerade bei Hobby-Growern gibt es hier aber oft Probleme wie Schimmelbildung und Wirkungseinbußen. Damit euch das nicht passiert, haben wir die wichtigsten Tipps in diesem Beitrag für euch zusammengefasst.

Darum ist ein kontrollierter Trocknungsprozess so wichtig

Viele Gründe sprechen für eine gewissenhafte Trocknung seiner Cannabis-Pflanzen. Zunächst einmal ist hier die Verbesserung der Qualität zu nennen. Zwar gibt es durch den Wasserverlust Einbußen bei Volumen und Gewicht, allerdings erhöht sich die Potenz deutlich. Ebenso werden die Verbrennung und die Verarbeitbarkeit verbessert.

 

Auch der Geschmack und das Raucherlebnis werden durch die Trocknung optimiert. Ohne Trocknung weist Cannabis einen modrigen Geschmack auf und das Inhalieren erzeugt ein starkes Kratzen im Hals. Der typische fruchtige und harzige Geschmack ist mit feuchtem Marihuana nicht zu erzielen. Hier liefert erst eine fachgerechte Trocknung gute Ergebnisse.

 

Die gewünschten Wirkungen werden jedoch nur erzielt, wenn man dabei gewissenhaft vorgeht. So kann etwa ein zu hoher Feuchtigkeitsgrad beim Einlagern zur Schimmelbildung führen. Auf der anderen Seite dürfen die Pflanzen auch nicht zu schnell und bei zu geringer Luftfeuchtigkeit trocknen, da so Qualität und Wirkung verlorengehen.

Diese Ausrüstung benötigt ihr

Wenn ihr Marihuana in euren Innenräumen trocknen wollt, ist das vergleichsweise einfach. Ihr nutzt wahlweise den ganzen Raum, einen Dachboden oder einfach einen Schrank. Die Blüten hängt ihr mit Wäscheleinen so darin auf, dass sie ausreichend Platz zum Trocknen haben. Um jederzeit sicherzustellen, dass die Luftfeuchtigkeit optimal ist, nutzt ihr ein Hygrometer. Ist eine Anpassung erforderlich, nehmt ihr diese wahlweise mit einem Ventilator oder einigen Wasserschüsseln vor. Je nach Umfang der Trocknungsmaßnahmen kann sich auch ein Filtersystem anbieten. So ist sichergestellt, dass eure Nachbarn nicht durch entstehende Gerüche gestört werden.

 

Eine weitere Möglichkeit zur Trocknung von Cannabis sind spezielle Growboxen. Sie sind mit Abluftventilatoren ausgestattet, sodass die Frischluftzufuhr und die Luftfeuchtigkeit ganz einfach kontrolliert werden können. Idealerweise liegt der Wert bei 30 – 55 %.

Hinweise zum Trocknen

Man kann im Voraus nicht exakt sagen, wie lange der Trocknungsprozess dauern wird. Hier sind einfach zu viele Faktoren beteiligt. Dazu gehören unter anderem die Umgebungstemperatur und das Volumen der zu trocknenden Buds. Grundsätzlich empfiehlt es sich aber immer, seiner Ernte Zeit zu geben. Wie guter Wein reift auch Gras und entfaltet erst nach einiger Zeit sein volles Aroma.

 

Ein wichtiger Aspekt ist dabei das in den Pflanzen enthaltene Chlorophyll. Zusammen mit anderen Pigmenten erzeugt es einen unangenehmen Geschmack und reduziert die Wirkung. Grundsätzlich sollte Cannabis deshalb 7 bis 14 Tage ohne Licht trocknen, damit die Stoffe abgebaut werden können.

 

Zu beachten ist weiterhin, dass die Belüftung nicht direkt auf die Buds gerichtet wird, da diese sonst zu schnell trocknen.

 

Als Richtwert für einen angemessenen Trocknungsumfang gilt ein Gewichtsverlust von 75 Prozent ab der Ernte.

Aufbewahrung nach dem Trocknen

Nach der Lufttrocknung ohne Sonnenlicht bewahrt ihr die Buds am besten in einer luftdicht verschlossenen Plastikbox oder in Einweg-Gläsern im Schatten auf. Wichtig ist dabei, dass die Behälter nicht vollgestopft werden. 15 bis 22 Grad sind die ideale Temperatur.

 

 

Darüber hinaus ist zwei Mal täglich ein mehrminütiger Luftaustausch durchzuführen, währenddessen die Blüten vorsichtig gewendet werden. Dabei wird das unerwünschte Chlorophyll durch Fermentieren langsam abgebaut.

 

Bild: ©24k-Production/Adobe Stock

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