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Microdosing mit CBD – so funktioniert‘s

1 Jan. 2022 von Raymond Renner

Viele CBD-Konsumenten wissen aus Erfahrung, dass die korrekte Dosierung ihres täglichen Bedarfs gar nicht so einfach ist. Schließlich gibt es anders als bei Medikamenten keine beratenden Apotheker oder Packungsbeilagen, die bei Fragen weiterhelfen. Oft wird deshalb empfohlen, sich zunächst an gut verträgliche Werte heranzutasten und die Wirkstoffzufuhr mit einem individuellen Microdosing-Plan Schritt für Schritt an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. In diesem Beitrag erfahrt ihr, wie Microdosing mit CBD funktioniert und worauf ihr achten solltet.

Microdosing – die wichtigsten Informationen im Überblick

Grundsätzlich versteht man unter dem Begriff Microdosing die Einnahme von Substanzen in so geringen Mengen, dass man ihre positiven Effekte spürt, ihre Nebenwirkungen die Wahrnehmungsschwelle aber nicht überschreiten.

Entstanden ist das Konzept in der Hochphase der psychedelischen Substanzen in den 60er Jahren. Damals begannen viele Konsumenten damit, Psychedelika zu mikrodosieren, um ihre kognitiven Fähigkeiten zu verbessen, die negativen Begleiterscheinungen aber so weit wie möglich abzudämpfen.

Als Pionier der Technik gilt der Schweizer Chemiker Dr. Albert Hofmann, dem es erstmals gelang, LSD zu synthetisieren und Psilocybin zu isolieren. Beachtenswert dabei ist, dass er das verbreitete Psychedelikum nicht nur entwickelte, sondern als erster Konsument seine halluzinogene Wirkung entdeckte. Während seiner letzten beiden Lebensjahrzehnte (er wurde 102 Jahre alt), experimentierte Hofmann mit der Mikrodosierung von LSD.

In jüngerer Zeit ist das Thema Mikrodosierung unter anderem durch die Arbeiten von Dr. James Fadiman, dem Autor von „The Psychedelic Explorer’s Guide“, in die Alltagskultur eingedrungen und von Cannabiskonsumenten für sich entdeckt worden. Sie erkannten, dass die Einnahme kleiner THC-Mengen dabei hilft, über den Tag hinweg produktiver zu bleiben, gleichzeitig aber auch die Nebenwirkungen zu reduzieren. Ähnliche Beobachtungen machte man bei dem ebenfalls in der Hanfpflanze enthaltenen Cannabinoid CBD, das keine berauschende Wirkung hat, dem dafür aber verschiedene gesundheitsfördernde Effekte nachgesagt werden.

Microdosing mit CBD

Bei CBD (Cannabidiol) handelt es sich um eine von 113 bisher identifizierten organischen Verbindungen, die in den Blättern und Blüten der Hanfpflanze vorkommen (Cannabinoide). Anders als THC wirkt CBD nicht psychoaktiv und erzeugt keinen Rausch. Vielmehr wird ihm eine Reihe gesundheitsfördernder Effekte nachgesagt:

  • Krampflösung
  • Immunsuppression
  • Entspannung
  • Appetitanregung

Verschiedene Studien untersuchen positive Wirkungen unter anderem in folgenden Bereichen:

  • Verbesserung verschiedener Epilepsieformen
  • Wirkung gegen Angstzustände und Panikattacken
  • Schmerzlinderung (etwa bei Arthrose, multipler Sklerose, Wirbelsäulenschmerzen)

Grundsätzlich gilt Cannabidiol als nebenwirkungsarm. Je nach Verträglichkeit sind unter anderem folgende negative Begleiterscheinungen möglich:

  • Schläfrigkeit
  • Benommenheit
  • Innere Unruhe
  • Erhöhte Infekthäufigkeit
  • Hautausschläge

Vorteile bei der Mikrodosierung von CBD

Neben der Vermeidung von Nebenwirkungen bietet Microdosing noch zwei weitere große Vorteile.

1. Die Wirkung wird gleichmäßig verteilt

Durch Mikrodosierung konsumiert man CBD auf eine nachhaltigere, gleichmäßigere und subtilere Art. Die positiven Effekte werden über den gesamten Tag langfristig erhalten. Nimmt man alles auf einmal ein, spürt man sie nur für eine oder zwei Stunden.

2. Die Wirkung lässt sich bedarfsgerecht verteilen

Anstatt seine normale Dosis morgens vor dem Frühstück oder abends vor dem Schlafengehen zu nehmen, bietet Microdosing die Möglichkeit, nach Bedarf zu konsumieren. Das ist zum Beispiel dann sinnvoll, wenn man sich einen Teil für ein wichtiges Meeting oder eine schwierige Aufgabe aufspart, um die volle Wirkung genau zum richtigen Zeitpunkt zu entfalten.

So funktioniert die Mikrodosierung

Im ersten Schritt ist durch Ausprobieren zunächst die eigene individuelle Dosis zu ermitteln. Steht diese fest, kann sie auf mehrere kleine Dosen aufgeteilt werden. Am unkompliziertesten funktioniert das mit Öl. Hierbei sind keine komplexen Berechnungen erforderlich. Es genügt, die Anzahl der Tropfen zu zählen.

1. Mikrodosierung mit Öl

Falls ihr bisher noch kein CBD eingenommen habt, ist ein 10%iges Öl ein guter Anfang. Zunächst empfiehlt sich eine Dosis von einem Tropfen pro Tag. Das entspricht etwa 5 mg. Erhöht am folgenden Tag um einen Tropfen und behaltet die Dosierung erst einmal für eine Woche bei. Verträgt euer Körper sie gut, könnt ihr auf drei Tropfen pro Tag erhöhen. Zu empfehlen ist dabei die sublinguale Einnahme. Träufelt das CBD dabei mit einer Pipette über die Vorderseite eurer Zunge. Über das darunterliegende Kapillarbett gelangt der Wirkstoff direkt in den Blutkreislauf. Ihr müsst nicht lange warten, bis die Wirkung einsetzt.

Auch höhere Dosen lassen sich mithilfe von Microdosing bequem über den Tag verteilen. Hat zum Beispiel eine Person eine Tagesdosis von 10 Tropfen, kann sie von morgen an alle zwei Stunden zwei Tropfen einnehmen. Auch die stündliche Einnahme von jeweils einem Tropfen ist eine Möglichkeit. Hier empfiehlt es sich, über längere Zeiträume auszuprobieren, welche Aufteilung sich individuell am besten bewährt.

2. Mikrodosierung mit Kapseln

Eine weitere Möglichkeit der Einnahme sind Kapseln. Sie werden häufig von Menschen genutzt, die den Geschmack von CBD-Öl nicht mögen.

Am besten entscheidet man sich für Kapseln mit einer niedrigen Konzentration. Das hat den Hintergrund, dass die Wirkstoffmenge je Kapsel festgelegt ist und niedrigere Konzentrationen eine flexiblere Dosierung ermöglichen.

3. Microdosing von CBD-Blüten

Raucht ihr die Blüten, gelangt das CBD über die Lunge schnell in den Blutkreislauf. Viele Nutzer bevorzugen die Methode aufgrund ihres ritualhaften Charakters, allerdings ist die Dosierung hier etwas schwieriger. Wie viel Wirkstoff in den Organismus gelangt, ist unter anderem von der Potenz der Blüten und der Inhalationstiefe abhängig.

Grundsätzlich gibt es hierbei zwei Möglichkeiten:

  1. Man dreht einen großen Joint und nimmt über den Tag verteilt immer wieder einen Zug.
  2. Man misst die Dosis präzise ab und verteilt sie auf die Menge Joints, die man den Tag über rauchen möchte. 0,5 g einer CBD-reichen Blüte enthalten etwa 70 mg CBD. Mit den PURIZE-Aktivkohlefiltern lässt sich die Aufnahme von Schadstoffen dabei deutlich reduzieren

Fazit

Die Mikrodosierung von CBD bietet die Möglichkeit, von den positiven Wirkungen des Wirkstoffs zu profitieren und gleichzeitig die Nebenwirkungen zu reduzieren. Wenn man damit beginnt, sollte man sich zunächst langsam an eine geeignete Dosis herantasten und diese gleichmäßig verteilen. Zu den beliebtesten Einnahmemethoden gehört dabei Öl. CBD kann aber unter anderem auch in Kapsel- oder Joint-Form konsumiert werden. Neben Unterschieden bei der Präzision der Dosierung spielen dabei vor allem die persönlichen Vorlieben eine Rolle.

 

Bild: ©terovesalainen/Adobe Stock

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