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Die wichtigsten Fakten zu Aktivkohlefiltern

16 Sep. 2022 von Raymond Renner
Fachartikel

Im Tabakrauch befinden sich über 600 Schadstoffe, die erwiesenermaßen Krebs verursachen. Hierzu zählen unter anderem Arsen, Nickel, Nitrosamine, Kohlenmonoxid und Blausäure. Wer lediglich selbst gebastelte Papiertips zum Rauchen verwendet, nimmt diese schädlichen Stoffe weitgehend ungefiltert auf und erhöht sein gesundheitliches Risiko deutlich. Eine Lösung für das Problem stellen Aktivkohlefilter dar. Sie reduzieren die Belastung für den Körper und machen das Raucherlebnis deutlich angenehmer. Doch wie funktionieren Aktivkohlefilter eigentlich und wie setzt man sie richtig ein? Diese und viele weitere Fragen beantwortet der folgende Beitrag.

Die Funktionsweise von Aktivkohlefiltern

Ob bei Pfeifen, Bongs oder Selbstgedrehten, überall kommen Aktivkohlefilter zum Einsatz und überall funktionieren sie nach demselben Prinzip. Der Rauch wird durch eine mit Aktivkohle gefüllte Form transportiert, wobei die Kohle gesundheitsschädliche Partikel herausfiltert. Möglich ist dies dank ihrer besonderen Struktur. Aktivkohle ist sehr feinkörnig und porös. Gleichzeitig hat sie eine im Vergleich mit ihrem Volumen sehr große Oberfläche. Das ermöglicht es, dass sich besonders viele Schadstoffe festsetzen. Am ehesten kann man sie sich wie einen Schwamm vorstellen, der Wasser aufsaugt.

 

Zu beachten ist dabei, dass die Wirkung mehrfach verwendeter Aktivkohlefilter mit der Zeit abnimmt, da sich immer mehr Partikel daran anlagern. Es empfiehlt sich deshalb bei Bongs und Pfeifen, sie regelmäßig auszutauschen.

Der Aufbau von Aktivkohlefiltern

Herkömmliche Aktivkohlefilter, wie man sie vor allem von selbst gedrehten Zigaretten kennt, bestehen aus einer Papierhülse, welche mit Pellets oder Bruchstücken aus Aktivkohle gefüllt ist. Um einen optimalen Verschluss zu gewährleisten, werden die Röhrchen an den Enden mit gelochten Kappen aus Keramik verschlossen. Dadurch ist sichergestellt, dass die Kohle beim Rauchen im Filter bleibt und bei der Benutzung des Filters nicht eingezogen werden kann.

Der Einfluss von Aktivkohle auf die Wirkung

Unterhält man sich über das Thema Aktivkohlefilter, geht es oft auch um die Frage, ob sie THC, Cannabinoide und Nikotin aus dem Rauch entfernen.

 

Grundsätzlich lässt sich hier sagen, dass größere Moleküle am besten an Aktivkohle haften. Kleinere hingegen werden kaum gefiltert. Das bedeutet, dass zum Beispiel Nikotin aus dem Rauch gefiltert wird, größere Cannabinoide wie THC aber nicht. Genaue Studien hierzu werden in den kommenden Jahren folgen.

Einfluss der Aktivkohlefilter auf den Rauchgeschmack

Im Vergleich zum Genuss ohne Aktivkohlefilter ist der Rauch bei der Nutzung deutlich sanfter und angenehmer. Dadurch werden Mund, Rachen und Lunge geschont. Die Verwendung von Aktivkohlefiltern reduziert zudem stark die Hustenanfälligkeit.

Die richtige Anwendung

Die Anwendung von Aktivkohlefiltern ist ganz unkompliziert. Selbstdreher drehen sie einfach wie einen herkömmlichen Filter in ihren Joint ein, sodass sie als Mundstück fungieren können. Sollen sie beim Pfeife- oder Bong-Rauchen genutzt werden, setzt man sie einfach an der vorgesehenen Stelle ein, sodass der Rauch sie auf dem Weg zum Mundstück passiert.

Hinweise zum Thema Wiederverwendung

Aktivkohlefilter sollten nach Möglichkeit nicht wiederverwendet werden, da sich die erforderliche Filterleistung mit jeder Benutzung stark reduziert.

Einflussfaktoren auf die Filterleistung

Aktivkohlefilter können ihre Aufgabe am besten in warmen und trockenen Umgebungen wahrnehmen. Sind die Temperaturen zu niedrig und ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, kann es zu Kondensation an den Filtern kommen. Dann nehmen sie die Feuchtigkeit aus der Luft auf und büßen schnell ihre Filterleistung ein. In kalten Winternächten kann es sogar vorkommen, dass der Filter komplett verstopft oder verklebt und ausgewechselt werden muss. Auch kann es zum Verstopfen kommen, wenn die Mischung zu ölig ist oder einige Löcher des Filters durch die Mischung unglücklich verstopft sind.

Wie kann ich das Verstopfen eines Aktivkohlefilters verhindern?

Es gibt ein paar einfache Tricks, mit denen man Kondensations- und Verstopfungseffekte vermeiden kann:

  • Aktivkohlefilter vor der ersten Nutzung durchpusten
  • Joints am besten locker drehen, vor allem bei feuchten und harzigen Mischungen
  • Aktivkohlefilter vor dem Rauchen in der Kälte am warmen Körper tragen
  • Aktivkohlefilter nur zu 4/5 eindrehen, sodass das Ende ein paar Millimeter aus dem Paper herausragt
  • Aktivkohlefilter nach dem Drehen ein paar Millimeter herausziehen, sodass die Mischung nicht die Keramikkappe verstopft und zwischen beiden Bestandteilen eine kleine Luftkammer entsteht
  • Aktivkohlefilter nach dem ersten Öffnen luftdicht verpackt aufbewahren

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